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Von Tierärzten entwickeltes Futter: ist das wirklich gut?

Tierarztfutter und Barf

Das Studium zum Veterinärmediziner ist sehr umfangreich. Neben Hund und Katze ist von Schildkröte bis Rind alles dabei. Da ist es normal, dass die Ernährung von Hunden nur am Rande behandelt werden kann. Auch findet Naturheilkunde quasi keinen Platz. Tierärzte leisten Schwerstarbeit, müssen innerhalb weniger Minuten richtig diagnostizieren, den Haltern alles verständlich erklären und eben zu sehr vielen Tieren alles Mögliche wissen. Auch die Corona-Zeit hat vieles nicht leichter gemacht und sie stehen oft unter enormen Druck (https://nomv.org/).

Da aber eben die Ernährung von Hunden sehr kurz ist, ist es doch wunderlich, dass es so viele Futtersorten gibt, die „von Tierärzten“ entwickelt wurden.

Beispiel 1: Katzenfutter vom Discounter

  • Fleisch und tierische Nebenerzeugnisse (u.a. 4% Wild) → So lange nicht explizit „Fleisch“ in der Beschreibung steht, wird es kein Fleisch sein. Es könnten hier also Innereien, Haut, Haar oder Hufe sein.
  • pflanzliche Nebenerzeugnisse (u.a. 0.4% Inulin) → das kann alles sein, was bei der Produktion für menschliches Essen abfällt. Es ist komplett unverdaulich für die Katze, evtl sogar schädlich.
  • Mineralstoffe → Wenn diese nicht drin wäre, wären so gut wie keine Vitamine und Mineralstoffe enthalten.

Dieses Futter ist „mit Tierärzten entwickelt“. Dieses Futter wird Deine Katze wahrscheinlich krank machen. Katzen brauchen zwingend Fleisch in der Nahrung und nur zu 5% Ballaststoffe.

Beispiel 2: Welpenfutter vom Tierarzt

  • Fleisch und tierische Nebenerzeugnisse (Kaninchen) → Es wird nicht geschrieben zu welchem Anteil die Nebenerzeugnisse enthalten sind.
  • Gemüse (Kartoffel) → Fett ist besser geeignet als Energielieferant als Kohlenhydrate
  • Öle und Fette (Rapsöl) → Rapsöl hat einen sehr hohen Anteil an Omega-6-Fettsäuren (entzündungsfördernd). Pflanzenöl sollte nur sehr gering und sehr speziell zu therapeutischen Zwecken eingesetzt werden. Rapsöl gehört nicht dazu, ist aber sehr günstig.
  • Mineralstoffe → die künstlichen Mineralstoffe braucht man hier wieder, da das Futter sonst nicht bedarfsdeckend wäre.

Dieses Futter wird in vielen Tierarztpraxen verkauft.

Es bleibt also nur die Schlussfolgerung, dass diese Aussage „von Tierärzten entwickelt“ nichts als ein reiner, leerer Werbespruch ist. Haben also alle Tierärzte zu wenig Wissen über Ernährung? Nein, bestimmt nicht. Aber sie sollten eine Zusatzausbildung für Hund und Katze absolviert haben oder eine Ernährungsberaterin mit ins Boot holen, wenn es um die Fütterung des Hundes geht. Ernährungsberater können kein Blut abnehmen, Röntgen erstellen oder Ultraschall durchführen. Aber wenn es um Allergien, Unverträglichkeiten, Durchfall und Hautprobleme geht, ist es ratsam auch die naturheilkundliche Sicht mit aufzugreifen.

Du bist, was du (fr)isst.

Artikel über gesunde Hundeernährung, BARF, Läufigkeit und Krankheiten Foto von Mirjam Kilter

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